Im September 2025 geht es um die Zukunft des 1. FC Köln: Auf der Mitgliederversammlung wird ein neues Präsidium gewählt. Eine wichtige Entscheidung ist nun schon gefallen.
FC-VorstandswahlenMitgliederrat stimmt nicht zu: Wichtige Entscheidung im Wahljahr gefallen
Wie viele der 150.000 Mitglieder wählen tatsächlich den neuen Vorstand des 1. FC Köln? Gut 90.000 sind stimmberechtigt – doch in den vergangenen Jahren waren bei den Wahlen meist nur ein paar Tausend anwesend. 2024 waren es noch gut 1400, die bei den Abstimmungen anwesend waren.
Vor den anstehenden Wahlen im Herbst 2025 wurde also erneut diskutiert, wie man die Veranstaltung attraktiver gestalten kann, damit mehr Fans teilnehmen. Im Mittelpunkt der Diskussion stand auch die Frage, ob der FC eine hybride Veranstaltung organisiert. Heißt: Mitglieder könnten dann auch zu Hause vor dem Rechner an den Wahlen teilnehmen.
1. FC Köln: Keine hybride Mitgliederversammlung
Doch bei den internen Diskussionen gab es große Differenzen. Zum einen war nicht klar, ob eine hybride Veranstaltung mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer garantiert. Erfahrungen aus Pandemie-Zeiten zeigten, dass sich damals die Zahlen nur verschoben haben: Es waren mehr zu Hause, weniger in der Arena, in Summe aber genauso viele Mitglieder dabei.
Hinzu kommt das große Problem der technischen Umsetzung mit Mehrkosten in Höhe von knapp 45.000 Euro. Es muss gewährleistet sein, dass auch alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer von zu Hause aus ihre vollen Rechte ausüben können, inklusive Redebeiträgen. Bei der Masse an Menschen ist dies eine große Herausforderung und ein Risiko: Falls etwas schiefläuft, könnte die gesamte Wahl am Ende juristisch angefochten werden.
Nach zahlreichen Gesprächen gibt es nun am 15. Mai 2025 eine Entscheidung: Es wird in diesem Jahr keine hybride Versammlung geben. Der Mitgliederrat hat nicht zugestimmt – zum Bedauern des Vorstands.
„Wir sind der Meinung, dass es bei einer Mitgliederversammlung um mehr als nur die reine Stimmabgabe geht. Partizipation ist weit mehr als eine Stimmabgabe“, hieß es in einer E-Mail des Mitgliederrats an die Mitglieder, die EXPRESS.de vorliegt. „Der unmittelbare Austausch, das Hören und Erleben vorgetragener Argumente, die Diskussionen, neue Meinungsbilder und die spürbare Stimmung im Raum – all das sind essenzielle Bestandteile einer funktionierenden Vereinskultur. Hybride Formate können den Austausch verlangsamen oder aber auch erschweren.“
Zudem befürchtet der Mitgliederrat, dass die digital teilnehmenden Mitglieder aus technischen oder organisatorischen Gründen einen Nachteil haben könnten bzw. in ihre Mitwirkungsmöglichkeiten eingeschränkt sein könnten. „Wir bedauern diese Entscheidung des Mitgliederrats, da eine hybride Option aus unserer Sicht die Barrieren für eine Teilnahme an der Mitgliederversammlung gesenkt hätte“, ließ der Vorstand verlauten.
Bei der Mitgliederversammlung wird es zu einer Premiere kommen: Der Vorstand plant, die Veranstaltung erstmals im Rhein-Energie-Stadion abzuhalten. „Wir glauben fest daran, dass dieser besondere Ort, unsere Heimat, der Emotionalität und Bedeutung der wichtigsten Veranstaltung unseres Vereins gerecht wird“, hieß es. In der Vergangenheit wurden die Mitglieder unter anderem in die Lanxess-Arena geladen.
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Der genaue Termin steht noch nicht fest, wird aber im September liegen. Die MV soll am Wochenende stattfinden, damit möglichst viele Fans anreisen können.
Der Mitgliederrat führt aktuell noch mit seiner Findungskommission intensive Gespräche, um ein neues Vorstandsteam vorzuschlagen. Ein geeignetes Trio soll dann dem Aufsichtsratsvorsitzenden Lionel Souque und dem Beiratsvorsitzenden Klaus Behrenbeck präsentiert werden.
Dem Vernehmen nach soll die Auswahl bis Ende Juni/Anfang Juli getroffen sein. Bis spätestens 15. August 2025 wird ein potenzielles neues Präsidium dann zur Prüfung bei der Wahlkommission eingereicht.
Es besteht aber auch die Chance, dass ein Team, welches nicht vom Mitgliederrat vorgeschlagen wird, antritt. Dieses muss im Vorfeld 4500 Unterschriften sammeln. Gerüchte besagen, dass es schon ein Team gibt, was sich auf diesem Weg zur Wahl stellen will.