Die FC-Profis sind in der Sommerpause ausgeflogen, genießen ihren Urlaub fernab des Geißbockheims. Kapitän Timo Hübers hat sich jetzt aber noch mal zu Wort gemeldet.
„Vielleicht sogar vorteilhaft“Köln-Kapitän Hübers: FC-Knall völlig anders als gedacht
von Béla Csányi (bc)
Seit sich der 1. FC Köln in die Sommerpause verabschiedet hat, herrscht am Geißbockheim beinahe schon gespenstische Ruhe.
Auf den normalerweise so intensiv beanspruchten Trainingsplätzen kreisen aktuell nur die Rasenmäher, die gewohnten lauten Kommandos von Spielern und Trainern hallen schon seit zwei Wochen nicht mehr durch den Grüngürtel: Kein Vergleich zu den Turbulenzen im heißen Saisonfinale, bei dem rund auch immer mehr neugierige Fans zum Trainingsgelände gepilgert waren.
Timo Hübers erklärt seine FC-Theorie
Während hinter den Kulissen fleißig an der Planung für die kommende Saison in der Bundesliga gearbeitet wird, genießen die FC-Profis ihre Geißbockheim-Auszeit, legen im Urlaub die Füße hoch – und schauen auf eine nervenaufreibende Aufstiegs-Spielzeit zurück.
Kapitän Timo Hübers (28) blickte am Donnerstag (29. Mai 2025) im Podcast „Kicker meets DAZN“ in den Rückspiegel, schilderte den Verlauf der als Zweitliga-Meister abgeschlossenen Saison noch einmal in aller Ausführlichkeit. Und gab dabei einige spannende Einschätzungen preis.
In der Woche vor dem letzten Saisonspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (4:0) war die Stimmung in Köln schließlich noch eine ganz andere: Die Zuversicht nach dem 2:1-Sieg in Nürnberg zum Start der Mini-Ära von Friedhelm Funkel (71) war vom Party-Eklat um Tim Lemperle (23) überschattet worden.
Der Stürmer hatte den trainingsfreien Sonntag sturzbetrunken beim Daydrinking auf dem Rheinschiff „Roxy“ verbracht, im Zuge einer Auseinandersetzung landete er am Ende mit gebrochener Nase im Krankenhaus. Plötzlich redete Fußball-Deutschland nur noch über Lemperle, der FC drohte im Chaos zu versinken.
Nicht nur in Köln wurde zu jener Zeit gemunkelt, die wilde Episode mit all der zugehörigen Unruhe könne den FC ausgerechnet vor dem letzten Saisonspiel aus der Spur werfen. Hübers selbst wurde nach dem Training sogar deutlich, wollte nicht auf Nachfragen zur Causa Lemperle antworten (zu sehen im Video oben) und erinnerte alle Anwesenden daran, dass ein Aufstieg vor der Tür steht.
Mit einigen Wochen Abstand sagte Hübers nun: „Man braucht es nicht unbedingt in seiner letzten angespannten Woche.“ Weil Lemperle mit allem, was auf ihn einprasselte, schon gut bedient war, habe er als Kapitän seinerzeit aber auf mahnende Worte in der Kabine verzichtet.
Und dann überraschte der Abwehrspieler noch mit seiner ganz eigenen Einschätzung zum großen FC-Knall. Hübers erklärte seine Theorie, nach der Lemperle seinen Kollegen nicht etwa einen Bärendienst erwiesen habe, sondern vielmehr sogar eine Hilfe gewesen sei.
„Vielleicht kann man sogar sagen, dass die ganze Aufmerksamkeit, die das die Woche gezogen hat, sogar vorteilhaft war“, gab Hübers zu bedenken: „Weil dann ein bisschen Aufmerksamkeit von uns als Mannschaft weg war.“ Gegen den FCK spielte der FC am Ende jedenfalls befreit auf, gewann nach einer der besten Saisonleistungen deutlich mit 4:0.